Gemeinschaftsversammlung auf Distanz
Die Rotkreuzgemeinschaft des DRK Bad Salzuflen blickt erstmals in Form eines digitalen Meetings auf das vergangene Jahr zurück - doch auch analoge Traditionen können gewahrt werden.
Auch beim DRK in Bad Salzuflen entfielen in diesem Jahr viele Veranstaltungen. Hinzu kamen jedoch viele neue Aufgaben. Knapp 6.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit leisteten die Bad Salzufler Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler. Auf der Gemeinschaftsversammlung zum Jahresabschluss, welche am 18. Dezember auf Distanz stattfand, blickte man auf die vielen Herausforderungen des Jahres 2020 zurück.
Das Deutsche Rote Kreuz in Bad Salzuflen war eingebunden bei den Testungen auf SARS-CoV-2 am Hangar in Detmold, bei den Einsätzen an der Rose-Klinik in Horn-Bad Meinberg und der Weserlandklinik in Vlotho. Seit März existiert eine Einkaufshilfe, welche Personen, die unter Quarantäne gestellt wurden oder zur Risikogruppe gehören, Einkäufe an die Haustür bringt. Auch über Weihnachten und Neujahr ist man aktiv: Ehrenamtliche Sanitäterinnen und Sanitäter führen Schnelltests in Pflegeeinrichtungen durch, damit die Bewohnerinnen und Bewohner Besuch empfangen können. Während die Ehrenamtlichen wie in den Vorjahren sieben Blutspendetermine durchführten, entfielen mit den Veranstaltungen auch die sanitätsdienstlichen Absicherungen von Stadtfesten und Messen: „Damit ist ein großer Teil unserer Einnahmen ausgefallen“, bedauert Rotkreuzleiter Matthias Schalk: „Die Ausgaben bleiben hingegen bestehen, schließlich soll das Material stetig einsatzbereit sein.“
Zwei Mal im Jahr tritt die Gemeinschaftsversammlung des Roten Kreuzes in Bad Salzuflen zusammen, denn alle wichtigen Beschlüsse werden demokratisch von allen Mitgliedern getroffen. So wird auch über die Aufnahme neuer Ehrenamtlicher in die Rotkreuzgemeinschaft geheim abgestimmt. „Dies klingt zunächst seltsam, wird jedoch in allen Rotkreuzgemeinschaften so durchgeführt“, erläutert der stellvertretende Rotkreuzleiter Lasse Gehrmann und fügt an: „Dies ergibt durchaus Sinn, schließlich muss man sich aufeinander verlassen können.“ An diesem Abend wurden sieben Anwärterinnen und Anwärter in die Rotkreuzgemeinschaft aufgenommen. „Die Aufgaben sind vielfältig: Sanitätswesen, Blutspende, Einkaufshilfe, Unterstützung der Arbeit des Jugendrotkreuzes, da können wir Unterstützung gut gebrauchen“, zeigt sich Schalk über die Entwicklung erfreut: „Hinzu kommen Arbeiten, an die man vielleicht nicht direkt denkt, wie die Wartung und Pflege von Material, Technik sowie Fahrzeugen und Verwaltungsaufgaben. So haben wir für jeden Aufgaben!“
Da auch im DRK die üblichen Beschränkungen der Pandemie gelten, konnten viele Ausbildungen für die neuen Helferinnen und Helfer nicht stattfinden: „Wir sind kreativ geworden und haben viele Aus- und Fortbildungen online durchgeführt“, so Gehrmann: „das praktische Behandeln eines Patienten lässt sich jedoch nicht auf zwei Meter Distanz einüben.“
Kreativität war auch bei der Durchführung der Veranstaltung gefragt: Die Gemeinschaftsversammlung am Ende des Jahres nutzt die ebenfalls ehrenamtliche Rotkreuzleitung eigentlich, um sich für das vielfältige Engagement der Mitglieder zu bedanken. Das traditionell gemeinsame Essen fand ebenfalls auf Distanz statt: Die Rotkreuzleitung hat lippischen Pickert gebacken und vor der Versammlung zu den Ehrenamtlichen vor die Haustür gebracht.